Vom 21. bis 30. November sind im Forum ALTE POST zwei außergewöhnliche Fotoausstellungen zu sehen: „Die Bilderkriegerin“ mit Arbeiten der Fotojournalistin und Pulitzer-Preisträgerin Anja Niedringhaus sowie „Fulfillment – Fotografie als Lebensaufgabe“ mit einer Auswahl an Bildern des bekannten Natur- und Tierfotografen Norbert Rosing.

Zeitgleich zeigt das Städtische Krankenhaus Pirmasens die Ausstellung „Europa – Naturparadiese vor der Haustür” von Daniel Spohn, in der VR-Bank präsentieren Kai Rogler und Florian Sturm „Female Rangers Worldwide“.

Anja Niedringhaus  „Die Bilderkriegerin”

Die mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Fotografin Anja Niedringhaus (1965-2014) begann ihre Karriere im Alter von 16 Jahren als freiberufliche Fotografin für eine Lokalzeitung in ihrer Heimatstadt Höxter. Nach dem Abitur studierte sie Germanistik, Philosophie und Publizistik in Göttingen.

Während ihres Studiums arbeitete Niedringhaus als freie Fotografin für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften. Zu den Ereignissen, über die sie berichtete, gehörte der Fall der Berliner Mauer, der 1990 zu einer Anstellung als Fotografin bei der European Press Photo Agency (EPA) in Frankfurt führte. Bei der EPA arbeitete sie bis 2001 als Chef-Fotografin, wobei sie einen Großteil ihrer Zeit auf die Berichterstattung über den brutalen Konflikt im ehemaligen Jugoslawien verwendete.

2002 wechselte sie als Fotografin zur Associated Press (AP). In den darauffolgenden Jahren hat Niedringhaus über die meisten Konfliktregionen der Welt in Israel, Palästina, Irak, Afghanistan und Pakistan berichtet. Neben der Fotografie von Konflikten und politischen Krisen auf der ganzen Welt hat Niedringhaus auch über die wichtigsten Sportereignisse der Welt berichtet, darunter neun Olympische Spiele.

© alle Bilder: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Die international anerkannte Fotografin starb am 4. April 2014, als ein afghanischer Polizist in Banda Khel im Osten Afghanistans das Feuer auf ihr Auto eröffnete. Niedringhaus (48) und ihre Kollegen waren in einem Konvoi von Wahlhelfern unterwegs, der von der afghanischen Armee und der afghanischen Polizei geschützt wurde.

2005 gewannen Niedringhaus und ein Team von AP-Fotografen den Pulitzer-Preis in der Kategorie ”Breaking News” für ihre Berichterstattung über den Irak-Krieg. Im selben Jahr wurde Niedringhaus von der International Women’s Media Foundation mit dem Courage in Journalism Award ausgezeichnet.

Von 2006 bis 2007 erhielt Niedringhaus ein Nieman Fellowship für Journalismus an der Harvard University. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Dazu gehören u. a. Pictures of the Year International, BOP Best of Photojournalism, Clarion Awards, The Atlanta Photojournalism Seminar, Preisträger der ”Goldenen Feder“ Hamburg und Gewinner des ”Abisag Tuellmann“-Preises für Reportagefotografie im Jahr 2011.

© alle Bilder: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Niedringhaus’ Arbeiten wurden in zahlreichen renommierten Kunsthäusern und Museen ausgestellt, darunter das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt, die C/O-Galerie in Berlin, die Kunstsammlung der Deutschen Börse in Frankfurt, das Museum of Fine Arts in Houston/Texas sowie in Museen und Galerien in den Vereinigten Staaten, London, Österreich, der Schweiz und Kanada.

Anja Niedringhaus hat zwei Bücher veröffentlicht: 2001 „Fotografien“ (Museum für Moderne Kunst, Frankfurt) und 2011 „At War“ (Hatje Cantz, Ostfildern).

Norbert Rosing  „Fulfillment – Fotografie als Lebensaufgabe”

Die Wurzeln für Norbert Rosings große und nun fast über drei Jahrzehnte dauernde Geschichte ”Im Reich der Eisbären” wurden im Frühjahr 1988 gelegt. Seither wurde das arktische Thema sein Hobby, seine Leidenschaft, sein Leben. Über fünfzig Reisen führte er in den kanadischen Norden durch, immer dicht an den Wundern dieser atemberaubenden Welt. Die Reisen führten nicht nur nach Kanada, sondern auch nach Spitzbergen und Grönland. Zeitschriften wie GEO und National Geographic druckten seine Bilder.

Intensiv fotografiert Norbert Rosing aber auch sein Heimatland Deutschland. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt sind die weiten Landschaften der USA, speziell vom Yellowstone Nationalpark bis zu den eindrucksvollen Landschaften im Südwesten.

Er gewann internationale Preise und seine Vorträge über die Arktis und Deutschland sahen tausende begeisterte Zuschauer. Inzwischen hat Norbert Rosing mehr als 20 Bildbände veröffentlicht. Von den Motiven aus dem Projekt ”Wildes Deutschland“ wurden vom Bundesministerium der Finanzen bisher neun Briefmarken veröffentlicht. Sein Buch „Wildes Deutschland“ (2007), das bei National Geographic verlegt wurde, wurde ein Bestseller. Im Herbst 2017 erschien das Buch „Mein Wildes Deutschland“ im gleichen Verlag.

© alle Bilder: Norbert Rosing

Daniel Spohn  „Europa – Naturparadiese vor der Haustür

Daniel Spohn, Jahrgang 1981, ist als Fotograf und Biologe weltweit auf der Suche nach einzigartigen und spannenden Geschichten. Ob Afrika, Australien oder der Polarkreis, seine Vorliebe für atemberaubende Landschaften, beeindruckende Tierwelt sowie noch intakte, häufig jedoch bedrohte Natur zieht ihn immer wieder in die abgeschiedenen Regionen unserer Erde. Um das perfekte Motiv zu finden, ist er oft monatelang mit modernster Fotoausrüstung und raffinierter Aufnahmetechnik in der ganzen Welt unterwegs.

Im Städtischen Krankenhaus Pirmasens präsentiert er die ”Wildnis vor der Haustür”, die Biosphärenreservate und Naturparks in Deutschland und Europa.

Als Biologe gibt er heute Arten- und Naturschutzprojekten eine Stimme.

© alle Bilder: Daniel Spohn

Der Fotograf Kai Rogler und der Wissenschaftsjournalist Florian Sturm arbeiten gemeinsam an einem internationalen Projekt zum Thema „Weibliche Ranger im Einsatz gegen Wilderei, für den Naturschutz und die Stabilisierung unserer Ökosysteme”. Dazu haben sie umfassende Reportagen und Porträts über Ranger-Einheiten auf verschiedenen Kontinenten erstellt, in denen Frauen eine zentrale Rolle spielen. Ziel ist es, das komplexe Berufsbild und die immense Bedeutung von Wildhütern für unseren Planeten in den Fokus zu rücken.

Die Ausstellung „Female Rangers Worldwide“ ist in der VR-Bank zu sehen.

Kai Rogler ist seit 2011 freiberuflicher Fotograf und in diesem Jahr erstmals künstlerischer Leiter der Pirmasenser FOTOTAGEkompakt.

Florian Sturm arbeitet als freier Journalist für zahlreiche Magazine im In- und Ausland. Er verfasst Reportagen, Porträts und Interviews für Medienmarken wie Stern, Focus, Greenpeace Magazin (CH), The Guardian, BBC Wildlife Magazine, National Geographic (US, UK, DE) und zahlreiche weitere. 2023 erschien sein Buch „Ein Leben für den Ozean“, in dem er für den Meeresschutz sensibilisiert. Für seine Arbeiten wurde Florian mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2025 mit dem Peter Hans Hofschneider-Recherchepreis für Wissenschafts- und Medizinjournalismus.

© alle Bilder: Kai Rogler

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